Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist in einer stark landwirtschaftlich geprägten Region ökologisch, ökonomisch und sozial im Sinne von gesundem Lebensumfeld geboten.
Auf Ebene der einzelnen Kommunen oder auch bilateral laufen im Bereich der ILE z.T. mit Unterstützung des Wasserwirtschaftsamtes, des Landschaftspflegeverbandes VöF e.V. im Landkreis Kelheim und des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern verschiedene Maßnahmen zu Gewässerpflege, Biotopentwicklung und Erosionsschutz.
Boden:ständig Projekt Schickamühle
Das Projektgebiet ist nach einer Mühle in der Mitte des Projektgebiets im südlichen Gemeindegebiet von Langquaid benannt, die zuletzt bei einem Starkregen im Frühjahr 2016 erhebliche Schäden erlitt.
Das Tal der Großen Laber gehört zu den wenigen unverbauten Flusstälern mit natürlicher Hochwasserdynamik. Aber nicht das Hochwasser der Laber war zuletzt das Problem. Mit Wasser und Schlamm geflutet wurden die Talorte vielmehr aus den Einzugsgebieten rechts und links des Tales. Das Projektgebiet umfasst 1700 ha – die seitlichen Einzugsgebiete der Schickamühle, von Günzenhofen, Adlhausen und Leitenhausen
Was ist „boden:ständig“?
Landwirtschaftlich nutzbare Flächen und klares Wasser sind weltweit knappe Ressourcen. Bodenabtrag mindert die Fruchtbarkeit der Böden, abfließendes Wasser gefährdet landwirtschaftliche Flächen und Siedlungen, der abgespülte Boden verschmutzt letztlich die Gewässer. Boden:ständig-Initiativen gehen in ganz Bayern das Problem systematisch an.
Boden:ständig im Landkreis Kelheim
Im Landkreis Kelheim koordiniert der Landschaftpflegeverband VöF im Auftrag des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern das Projekt in jetzt sieben „boden:ständigen“ Projektgebieten: Elsendorf, Jauchshofen (Gemeinde Kirchdorf), Neulohe (Gemeinde Painten), Mühlhausen (Stadt Neustadt), Train und Teugn. Nun konnte noch der Süden des Marktes Langquaid unter der Bezeichnung „Schickamühle“ als vorläufig letztes Projektgebiet im Landkreis aufgenommen werden.
Wer ist an boden:ständig beteiligt?
In der Initiative boden:ständig zum Boden- und Gewässerschutz sind engagierte Gemeinden und Landwirte gemeinsam aktiv. Dabei gibt es eine gute Arbeitsteilung: Die Landwirte engagieren sich mit erosionsmindernden Bewirtschaftungsmethoden, die Gemeinden an den Bächen – gemeinsam sind sie in der Fläche bei der Anlage von Puffer- und Rückhaltesystemen aktiv. Kernelement ist das Prinzip der Freiwilligkeit: Wenn Landwirte und Gemeinden nicht aktiv werden, geschieht nichts – wenn sie Lösungen finden und umsetzen, werden sie vom Amt für Ländliche Entwicklung und dem Landwirtschaftsamt wirkungsvoll unterstützt.
Boden:ständig im Markt Langquaid
Die enge Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Fachbehörden und Gemeinden hat der VöF gerade auf dem Gebiet des Marktes Langquaid in 20 Jahren “Labertalprojekt” praktiziert. Das Labertalprojekt kam jedoch an Grenzen: Brennnesselfluren an den Uferstreifen der Laber zeigen die Überdüngung des Flussraumes durch den Schlamm aus dem Einzugsgebiet. Aber das Einzugsgebiet war nicht Gegenstand des Labertalprojektes. Boden:ständig ist daher eine wichtige Weiterführung und stellt sich zugleich neuen Herausforderungen, die durch häufige Starkregen entstehen. Boden:ständig alleine wird Überflutungen nicht verhindern, wie sie 2016 viele Orte um Langquaid heimgesucht haben – aber boden:ständig kann einen wichtigen Beitrag leisten, die Probleme vorbeugend nahe am Entstehungsort anzugehen.
Ziele
boden:ständig hat zum Ziel, den Abfluss aus den Einzugsgebieten rechts und links des Tals der Großen Laber zu bremsen, um die Orte im südlichen Gemeindegebiet des Marktes Langquaid bei Starkregen zu entlasten. Dazu kommt die Aktivierung bestehender Entwässerungsmöglichkeiten.
Projektorganisation und Umsetzung
Es gibt 4 boden:ständig Arbeitsgruppen, entsprechend den Einzugsgebieten:
- Günzenhofen
- Hagenach
- Mühlbach und Mitterweg
- Adlhausen
Fachlich und organsatorisch werden die Gruppen vom boden:ständig-Projektmanager des Landschaftspflegeverbandes Kelheim VöF e.V. betreut.
Bauliche Maßnahmen finanziert der Markt Langquaid und führt sie selbst durch (Grundstücksbereitstellung, Ausführungsplanung, Bauleitung).
Das Wasserwirtschaftamt ist fachlich beteiligt, es fördert zudem den Markt Langquaid bei der Finanzierung des Hochwasserschutzkonzepts Adlhausen.
Projekt–Stammdaten
Handlungsfeld | |
Projektbeginn | Herbst 2016 |
geplanter Projektabschluss | 2019 |
beteiligte Unternehmen | Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. |
Webseite zum Projekt | http://www.boden-staendig.eu/projekte/schickamuehle |