Der Umgang mit Technik und Naturwissenschaften spielt heutzutage schon in der frühen Kindheit eine wesentliche Rolle. Wirklich bedeutsam werden Qualifikationen in den sogenannten MINT-Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in der Phase der Berufs- oder auch Studienorientierung. Je eher Kinder und Jugendliche spielerisch und altersgerecht an diese Bereiche herangeführt werden, um so leichter können sie ihren Weg in einer hochtechnisierten Welt gehen.

Der Markt Langquaid möchte durch die Schaffung von neuen Angeboten zum Forschen und Experimentieren allen Kindern und Jugendlichen direkt vor Ort die Möglichkeit bieten, sich auf diesen Gebieten weiter zu entwickeln. Im Zuge dessen wurde nun auch eine Kooperation mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg besiegelt. „Wir freuen uns sehr, bei der OTH, insbesondere im Rahmen der Jungen Hochschule, gleich auf so offene Ohren und eine umgehende weitreichende Unterstützung getroffen zu sein“, dankte Bürgermeister Blascheck dem Leiter der Jungen Hochschule, Diplom-Pädagogen Armin Gardeia, beim kürzlichen Pressetermin im Langquaider Rathaus.

In diversen Gesprächen, auch mit OTH Vizepräsident, Prof. Dr. Thomas Fuhrmann, hatten sich Bürgermeister Blascheck und Soziale Stadt-Managerin Brigitte Kempny-Graf man namens des Marktes schnell auf eine intensive Zusammenarbeit mit der Hochschule verständigt. Die Kooperation umfasst bereits Angebote ab dem Grundschulalter bis hin zur Berufs- und Studienorientierung für Schülerinnen und Schüler verschiedenster Altersstufen und Schularten. Auch die spezifische Lehrerfortbildung wird angeboten, erläutert Armin Gardeia.

Die OTH blickt hier auf eine langjährige Erfahrung und zahlreiche Schulkooperationen zurück. Erstmals geht die OTH nun eine Kooperation mit einer Kommune ein. Mit diesen Projekten, die Kinder und Jugendliche schon früh, abseits der Lehrpläne, mit viel Spaß Technik und Naturwissenschaften nahe bringen, soll auch dem Fachkräftemangel begegnet werden, der sowohl im akademischen als auch insbesondere im handwerklichen Bereich herrscht.

Erfahrene Pädagogen und spezifisch geschulte Fachkräfte, darunter auch viele Studierende, die einen sehr guten Zugang zu den Kindern und Jugendlichen haben, führen die Projekte durch. Mit Experimenten, wie dem Bauen eines Lego-Roboters haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, sich selbst auf verschiedensten Gebieten auszutesten und zu entdecken, wo ihre Fähigkeiten und Talente liegen, aber auch schon früh Kenntnisse im Umgang mit Microcontrollern zu erwerben.

Brigitte Kempny-Graf und Kollegin Melanie Hase erläutern dazu: Diese MINT-Projekte sind eine tolle Erweiterung unseres MGH-Angebots. Wir wurden außerdem vom Bundesprogramm „Mehrgenerationenhäuser“ ausgewählt und haben bereits kostenlos umfangreiches MINT-Material wie Lego- We do oder Solar und Öko-Power-Experimentierkästen erhalten, die in weiteren Angeboten eingesetzt werden. Auch hierfür wird noch Betreuungspersonal gesucht.
Wichtig ist allen Projektbeteiligten, dass die Workshops für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer niedrigschwellig und mit sehr leicht zu erfüllenden Voraussetzungen zugänglich sind. Die meisten Angebote sind daher kostenlos.

Bürgermeister Herbert Blascheck: „Dies ist eine wunderbare Bereicherung für unser Vor-Ort-Angebot! Gemeinsam mit der OTH, unseren Schulen und vielen weiteren Kooperationspartnern werden wir dies auch immer weiter vernetzen und voran treiben, so dass die Kinder und Jugendlichen unserer Region tolle Möglichkeiten haben, sich schon früh, spielerisch und mit viel Spaß mit technischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen befassen, ihre Talente testen können und später zudem sogar deutlich bessere Berufschancen haben“

Lego-Robotik-Workshop war erstes Projekt

Der Auftakt ist bereits bestens gelungen: Das erste gemeinsame Projekt, ein eintägiger Workshop zur Lego –Roboterprogrammierung, begeisterte die teilnehmenden Mädchen und Jungens im Alter von 10 bis 15 Jahren sichtlich. Jeweils in Zweier-Gruppen konstruierten sie zunächst die Roboter. Unter der sehr jugendgerechten Anleitung des Teams der Jungen Hochschule lösten die Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Schulen in Teams anschließend auch die verschiedenen Programmierungsaufgaben vollkommen souverän. Der Spaß kam dabei nicht zu kurz, insbesondere beim abschließenden Wettkampf der Roboter und der wissenschaftlich klingende Kurs war ein tolles Freizeitvergnügen. Seitens des MGH sorgten Melanie Hase und Brigitte Kempny-Graf für einen runden Tag. Und so gab es am Ende nur zufriedene Gesichter. “Eine tolle Gruppe, alles hat gepasst”, lobten die Kursleiter am Ende des wie im Flug vergangenen Tages die Mädchen und Jungen und überreichten allen Jung-Programmiererinnen und Programmierern ein Zertifikat.

Ein zweites Projekt ist ebenfalls schon in Planung:

Andrea de Santiago, die hauptberuflich an der OTH tätig ist, würde gerne in Langquaid privat eine „First Lego League Junior“-Gruppe für Mädchen und Buben im Grundschulalter (sechs bis zehn Jahre) gründen. Bei diesem Bildungsprogramm erforschen die Kinder in Teams in regelmäßigen Treffen, begleitet durch zwei Coaches, wissenschaftliche Probleme wie Recycling, Energie und das Zusammenleben von Menschen und Tieren. Dazu bauen sie ein motorisiertes Modell aus Lego-Steinen und erstellen ein Forschungsposter, das ihre Entdeckungen und ihr Team vorstellt. Das abschließende Highlight der Saison ist die Teilnahme an einer „FLL Junior“-Ausstellung, bei der sich alle Teams präsentieren. Interessierte können sich gerne im Büro Soziale Stadt-MGH melden, siehe unten. Auch dieses Angebot wird im MGH stattfinden.

Anmeldungen und Informationen, sowie Anregungen oder Interessensbekundungen als Betreuer/innen künftiger Projekte: Im Büro Soziale Stadt-Mehrgenerationenhaus, Hintere Marktstraße 20, 84085 Langquaid, Tel.: 09452 912-16, E-Mail: mgh@langquaid.de. Während der Sommerferien ist das Büro nur verkürzt besetzt. Per Mail oder telefonisch können aber jederzeit Nachrichten hinterlassen werden.